Digitalisierung erfordert Umdenken
Durch gelebtes Change-Management zum Erfolg
Die Digitalisierung wird zu einer Transformation des globalen Arbeitsmarktes führen. Organisationsstrukturen als auch Arbeitsplätze werden sich zwangsläufig verändern. Ein erfolgreicher Übergang ins digitale Zeitalter bedarf deshalb nicht nur neuer Mitarbeiterqualifikationen, sondern noch wichtiger leistungsstarker Führungskräfte, die die Digitalisierung als mehr als einen technologischen Wandel wahrnehmen.
Change-Management, zu deutsch „Veränderungsmanagement“ , st ein systematischer Managementansatz, der eine Organisation aufgrund eines strategischen Wendepunkts von einem Ausgangszustand hin zu einem Zielzustand führen soll. Strukturen, Prozesse sowie die zugrunde liegende Organisationskultur werden tiefgreifenden Veränderungen ausgesetzt. Klingt das bekannt? Umso wichtiger wird das Change-Management bei der Umsetzung der Digitalisierung, welche die Schnittstelle zwischen Technologie, Business und Menschen im Fokus hat.
Die Anpassung der Unternehmenskultur im Fokus
Viele Unternehmen sprechen über die Digitalisierung, als ob sie zu 90% aus Technik und zu 10% aus Menschen besteht. Wir glauben das Gegenteil und sind der Meinung, dass der wirkliche Erfolgsfaktor jedes Change-Management-Prozesses eine menschenzentrierte Gestaltung ist. Es ist entscheidend sicherzustellen, dass Mitarbeiter die Notwendigkeit der Digitalisierung klar verstehen, wo möglich miteinbezogen werden, und sich ermächtigt, nicht gezwungen, fühlen mitzuziehen. Dies unterstreicht der diesjährige „Global Human Capital Report“ von Deloitte[1], bei dem mehr als 3.500 Führungskräfte befragt wurden. Auf die Frage, welches die wichtigsten Massnahmen seien, die sie ergreifen, um die Arbeit umzugestalten, antworteten 45% der Teilnehmer, dass der „Aufbau einer Unternehmenskultur, die Wachstum, Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit zelebriert“ am wichtigsten sind. Im Vergleich dazu belegte die „Implementierung neuer Technologien“ mit rund 35% erst Platz 3.
Neue Organisationsstrukturen entstehen
Viele Organisationen sind nach wie vor hierarchisch, regel- und prozessgesteuert. Unsere Erfahrung zeigt, dass diese Organisationsstrukturen genau die Eigenschaften und Werte, welche im digitalen Zeitalter wichtig sind, nicht stark genug vermitteln können. Stattdessen haben sich neue Organisationsstrukturen herauskristallisiert, die sich den ständig ändernden Geschäftsbedingungen besser anpassen. Bürokratische Silos werden durch fliessende Netzwerke von Teams ersetzt. Transparenz, Autonomie, Verantwortung und agiles Arbeiten werden gefördert. Bei der Implementierung helfen die Regeln des Projektmanagements – Initiierung, Konzeption, Durchführung und Controlling sowie Abschluss. Wichtig ist ausserdem eine Stabilisierung, in dem das Projekt „Strukturwandel“ formell abgeschlossen und der neue Normalzustand erklärt wird.
Zusammengefasst die vier Erkenntnisse:
- Mit der Digitalisierung von Prozessen oder Geschäftsmodellen ist der digitale Wandel noch nicht getan.
- Um die richtigen Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Business-Transformation zu schaffen empfehlen wir, die Digitalisierung aus einer Change-Management-Perspektive anzugehen.
- Nehmen Sie neben Prozessen Ihre Organisationsstruktur und Unternehmenskultur genau unter die Lupe.
- Für Führungskräfte geht es nicht mehr darum den Ton anzugeben, sondern darum eine menschenzentrierte Unternehmenskultur vorzuleben. Zeigen Sie Engagement, ermächtigen Sie Ihre Mitarbeiter und feiern Sie die Erfolge auf dem Weg in Ihre digitale Zukunft.
[1] Quelle: Deloitte Development LLC (2020), Deloitte insights, DELOITTE GLOBAL HUMAN CAPITAL TRENDS “The social enterprise in a world disrupted” https://www2.deloitte.com/de/de/pages/human-capital/articles/human-capital-trends-deutschland.html (Zugriff und Download 17.03.2021)